Berliner

(leicht)
Was war eigentlich John F. Kennedy – herkunftsmäßig?
Ich bin ein Berliner.
Kennedy
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Kommentar

Kennedy war natürlich US-Amerikaner, mit irischem Hintergrund, und im Gegensatz zu früheren Präsidenten katholisch, und jedenfalls ganz sicher kein Berliner. Warum sagt er’s dann!?
20. Jhd.

Autor und Werk

John F. Kennedy, 1917-1963

Lösung

Kennedy sagte das 1963 in einer Rede in Berlin, um seine Solidarität mit den Berlinern zum Ausdruck zu bringen, die ja vor 1989 immer in einer prekären geographischen und -politischen Lage waren.

Merkwürdigerweise hält sich in den USA bis heute eine wirklich dämliche Legende. Irgendein Halbexperte für Deutsch und Deutschland muss dort verkündet haben, dass Kennedy mit diesem Satz einen peinlichen Faux pas begangen hat. Ein Berliner sei nämlich kein Mensch, sondern ein Gebäck ...

Dass ein Berliner ein in Fett gebackener „Pfannkuchen“ ist (wie die Berliner sagen), stimmt auch tatsächlich. Aber deshalb käme kein Mensch aus Berlin auf die Idee, sich nicht mehr als Berliner zu bezeichnen. Denken Sie nur mal an Hamburger ...

Ich habe diese Legende vor etwa 15 Jahren, also 40 Jahre nach der Rede Kennedys, selbst noch im amerikanischen Radio gehört. Vorgetragen von einem berühmten Kolumnisten im Ton souveräner Kennerschaft, breit ausgewalzt – und alles kompletter bullshit. Man soll wirklich keinem was glauben.

Verben

sein
20191228


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