verzichten

(g2)
1.Sg. 2.Sg. (unp. 3.Sg) Imp
verzichte verzichtest verzichte
Praet 1./3.Sg. Perf 1.Sg. (unp. 3.Sg.) Konj 2 1.Sg.
verzichtete habe verzichtet 

Strukturen

auf etwas verzichten
Ich verzichte auf ein Honorar.
Ich verzichte darauf, dass du mir ein Honorar gibst.
Ich verzichte darauf, ein Honorar zu bekommen.

Beispiele

Ich verzichte auf Honorar. (= Ich nehme kein Honorar, obwohl ich ein Recht darauf habe.)
Ich verzichte dieses Jahr auf den Urlaub. (= Ich mache keinen Urlaub.)
Ich muss dieses Jahr auf Urlaub verzichten. (= Ich kann keinen Urlaub machen.)
Ich verzichte nur ungern auf mein abendliches Glas Wein - aber der Arzt erlaubt es mir nicht mehr.
Ich kann unmöglich auf mein Auto verzichten - wie soll ich denn sonst zur Arbeit kommen?
Sie hat zugunsten ihrer Geschwister auf ihren Anteil am Erbe verzichtet.
Ich muss schon seit Jahren darauf verzichten, in Urlaub zu fahren.

»Der im DaF-Unterricht oft und gerne bemühte tatsächlich undurchsichtige Typus verzichten auf stellt nicht die Regel, sondern eher die Ausnahme dar. Auf solche irreführenden (=atypischen) Beispiele sollte man daher verzichten.«
(Agel, S. 185 Fußnote 19. Der Autor meint also, dass die Präpositionen den Verben gewöhnlich nicht völlig willkürlich und beliebig zugeordnet sind - außer bei Verben wie verzichten.)

Anmerkung

Die Bedeutung des Verbs ist erfahrungsgemäß recht schwer zu vermitteln, daher so viele Beispielsätze. Es besagt, dass der Verzichtende etwas, was ihm zusteht - worauf er also ein Recht hat -, und was ihm Nutzen oder Genuss brächte, nicht (mehr) tut oder annimmt. Über die Motive ist dabei aber nichts gesagt, es gibt also freiwilligen und sogar freudigen Verzicht, aber auch erzwungenen oder den Umständen geschuldeten.

Wortfamilie

der Verzicht

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